Saskia Niehaus in Schloss Borbeck Zeichnungen und Skulpturen von Saskia Niehaus präsentiert derzeit die Galerie im Schloss Borbeck zu Essen in einer Einzelausstellung. Damit kehrt die inzwischen weit herumgekommene Künstlerin in ihre Heimat zurück, wurde sie doch 1968 in der Ruhrmetropole geboren. Niehaus bevorzugt in ihrer Kunst einen gegenständlichen Habitus, den sie aber durch gezielte Dekonstruktionen und Entstellungen des Körperlichen bricht. Intensiv setzt sie sich mit dem vielschichtigen Verhältnis zwischen Mensch, Tier und Pflanze auseinander. Ihre Bilder verraten eine Zerrissenheit zwischen Faszination und Ehrfurcht vor der Schöpfung und zugleich eine tiefe Verunsicherung und Angst vor dem scheinbar Machbaren durch den Wahn des aufgeklärten, wissenschaftsgläubigen Menschen zu Beginn des neuen Jahrtausends. Letztlich ist ihr Anliegen ein dezidiert Ökologisches: Sie bekennt sich zum steten und unabänderlichen Wandel der Schöpfung, die trotz aller Manipulationsversuche durch Menschen unbeeinflussbar bleibt.
Saskia Niehaus absolvierte von 1989 bis 1996 ein Studium an der Kunstakademie Münster bei Ludmilla von Arseniew und Timm Ulrichs, das sie als Meisterschülerin abschloss. Durch zahlreiche Stipendien wurde ihre Kunstausübung gefördert, so unter anderem 1996 durch die Kunstakademie Münster mit einem Aufenthalt in Rom und durch ein Stipendium im Künstlerdorf Schöppingen, 1999 durch eine Beihilfe des Landes Nordrhein-Westfalen, die ihr einen Aufenthalt auf Schloss Ringenberg ermöglichte, und durch ein Arbeitsstipendium des Kunstfonds e.V. Bonn. 2000 und 2004 kam sie als Stipendiatin erneut nach Italien, zunächst in ein Gastatelier der Villa Romana in Florenz, dann in die Casa Baldi nach Olevano bei Rom. Im Jahr 2000 erhielt sie zugleich den Albert-Stuwe-Preis für Zeichnung, drei Jahre darauf den Joseph-und-Anna-Fassbender-Preis der Stadt Brühl. Heute lebt sie in Köln. Ihre Tätigkeit führte sie auch zur Druckgrafik, in der sie eine intensive Auseinandersetzung mit früheren Künstlerinnen, beispielsweise Käthe Kollwitz, führt.
Die Ausstellung „Saskia Niehaus - Zeichnung und Skulptur“ ist noch bis zum 26. November zu sehen. Die Galerie im Schloss Borbeck hat täglich außer montags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Kulturzentrum Schloss Borbeck
Schlossstraße 101
D-45355 Essen
Telefon: +49 (0)201 – 88 44 219
Telefax: +49 (0)201 – 88 44 220 |