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Moderne Kunst im Wiener Auktionshaus Dorotheum

Mensch oder Statue?



Mit einem dreifachen Carl Moll startet das Wiener Dorotheum in seine Versteigerung moderner Kunst ein. Der 1861 geborene Österreicher, der stilistisch etwa die gleiche Entwicklung gemacht hat wie das impressionistische Dreigestirn Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt in Deutschland, war nicht nur aus der Rückschau ein hervorragender Maler, sondern tut auch auf dem Kunstmarkt heute seine Schuldigkeit. Schon über 200.000 Euro haben seine Arbeiten auf Auktionen der letzten Jahre eingespielt. Im Dorotheum beeindruckt er mit ausgezeichneten Arbeiten wie insbesondere einem Blumenstillleben am geöffneten Fenster, durch das der Blick auf den Kirchturm von St. Michael in Heiligenstadt bei Wien geht. Die sechzig Zentimeter hohe Leinwand datiert 1930 und rechnet sich Chancen auf 90.000 bis 160.000 Euro aus. Ein weiteres Stillleben aus etwa der gleichen Zeit mit Blumentöpfen und Äpfeln soll 70.000 bis 100.000 Euro kosten und eine kleine studienhafte grüne Parklandschaft vom Auwald im Prater 40.000 bis 60.000 Euro. Alle drei Bilder stammen aus einer Privatsammlung und hingen längere Zeit als Leihgabe im Belvedere.


Gut hundert Werke hat das Dorotheum für die Veranstaltung am 9. Juni zusammengestellt. Die beiden teuersten stammen von dem unverwechselbaren Tiroler Bergweltmaler Alfons Walde. Sein in mehreren Versionen bekannter „Bauernsonntag“ mit zwei kernigen Männern im Schnee liegt bei 250.000 bis 300.000 Euro, die prachtvollen, ebenfalls sonnenbeschienenen „Almen im Schnee“ von circa 1935, die fast die gesamte Bildfläche in wolkiges Weiß-Grau hüllen, sogar bei 280.000 bis 360.000 Euro. Dicht dahinter rangiert eine „Schneelandschaft bei Elmau“ der „Blauen Reiterin“ Gabriele Münter aus dem Jahr 1924, das mit der Wahl des Tiroler Ortes und der Winterzeit den Bildern Waldes gleicht (Taxe 240.000 bis 280.000 EUR). Weibliche Schützenhilfe erhält sie von Paula Modersohn-Becker. Ihre „Birkenstämme vor Scheune“ von 1900 sind motivisch wie stilistisch ein bezeichnendes Erzeugnis der Worpsweder Künstlerkolonie (Taxe 120.000 bis 140.000 EUR).

Mit Winterlandschaften haben sich zudem Josef Dobrowsky in seiner expressionistischen „Mühle bei Pappelleiten“ von 1936 (Taxe 26.000 bis 36.000 EUR) und Nikolai Bogdanov-Belsky auseinandergesetzt. Der Russe zeigt einen Weg in einen verschneiten Wald und hat den Schnee aufgrund der sonnigen Lichtverhältnisse impressionistisch blau und rosa-violett eingefärbt (Taxe 30.000 bis 50.000 EUR). Auch Ungarn beteiligt sich an den Winterstimmungen und schickt die Ansicht einer kleinen Stadt im Schnee unter dunklem Himmel von Adolf Fényes für 8.000 bis 9.000 Euro in die Auktion. Dieser Nationalität gehören noch Béla Iványi-Grünwald, der seine nun sommerliche Landschaft mit Bauernhof in nachimpressionistischem Gestus malt (Taxe 2.000 bis 3.000 EUR), und Ödön Márffy an. Dessen farbkräftiger Blick auf den Comer See weist deutlich progressivere Züge auf (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR). Der höchste Preis der Ungarn-Suite zeichnet János Vaszarys spätimpressionistische Augenblicksskizze „Vor dem Ausritt“ von 1918 mit 60.000 bis 80.000 Euro aus. Geometrisch-konstruktivistische Gemälde gibt es mit Lajos Kassáks „Komposition in Rot“ um 1960 (Taxe 16.000 bis 22.000 EUR) und mit Mauro Reggianis ebenso tiefenloser „Composizione“ von 1939 (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR).

Wie immer konnte das Dorotheum auch einige der italienischen Futuristen der Zwischenkriegszeit akquirieren, die sich für die Neuerungen der Technik so begeistern konnten, dabei aber auch leicht anfällig waren für die propagandistischen Zwecke totalitärer Systeme. Tullio Crali war einer dieser Maler, seine „Battaglia sull’aeroporto (Mitragliere in azione)“ von 1936 ein charakteristisches Werk aus seinem Pinsel (Taxe 30.000 bis 40.000 EUR). Giacomo Balla liefert mit „Motivo geometrico rispecchiato – Sottobicchiere“ und „Linee compenetrate – Sottobicchiere“ zwei kleine bunte Holzuntersetzer aus den frühen 1920er Jahren, die den alltäglichen Hausgebrauch verschönern sollten (Taxe je 12.000 bis 16.000 EUR). Fortunato Depero ergeht sich in dieser Zeit in einer aus der Perspektive geratenen „Costruzione dinamica – Uomo Casa“. Die farbige Collage samt der dazugehörigen Vorzeichnung soll 9.000 bis 12.000 Euro einspielen. Collageelemente wie Notenblätter oder Holzstege hat auch Giulio D’Anna 1931 in seinem kubofuturistischen Stillleben „Scomposizione di una chitarra“ verwendet (Taxe 18.000 bis 22.000 EUR).

Unter den weniger bekannten Künstlern sind die Französin Suzanne Valadon mit ihrem kraftvoll gemalten Blumenstrauß in spanischem Krug von 1928 (Taxe 35.000 bis 45.000 EUR) sowie der gebürtige Chilene Roberto Matta zu nennen, dessen halb zeichnerisch, halb malerisch erarbeitete „Libertà“ von 1967/68 an die Surrealisten um Dalí und Picabia erinnert (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR). Stillleben steuern zudem Giorgio de Chirico mit seinem Arrangement von „Frutta e Panini“ auf weißem Tuch um 1930 (Taxe 70.000 bis 100.000 EUR) und Oskar Kokoschka mit seinem aquarellierten Strauß von roten Rosen und bauen Iris aus dem Jahr 1972 bei (Taxe 60.000 bis 70.000 EUR). Den französischen Neoklassizismus der 1920er Jahre, dem auch Picasso zeitweise seine Reverenz erwies, vertritt der weniger bekannte Jean Souverbie mit „Deux femmes drapées“ von etwa 1929. Man weiß nicht recht, ob es sich um Statuen oder echte Frauen oder beides handelt (Taxe 45.000 bis 65.000 EUR).

Als bestdotierter Zeichner der Auktion geht Pablo Picasso mit einem 1970 rasch in Wachskreide hingeworfenen „Tête d’homme“ mit lockigen Haaren für 200.000 bis 250.000 Euro an den Start. Als Illustration zu Don Quijote hat Salvador Dalí 1964 die Tusche- und Kugelschreiberzeichnung eines überdimensionierten Totenkopfes mit Reptilmensch und Ritterfigur angelegt (Taxe 35.000 bis 45.000 EUR). Amedeo Modigliani ist mit zwei kleinen Bleistiftskizzen menschlicher Figuren für 45.000 bis 65.000 Euro und dem größeren „Nudo femminile di schiena“ von 1916/17 für 60.000 bis 80.000 Euro zugegen. Ein gutes halbes Dutzend Blätter Gustav Klimts mit Studien zu weiblichen und männlichen Gestalten liegt für bis zu 32.000 Euro bereit. Dem Frauenakt haben sich zudem Leo Putz in seinem Gemälde „Ein grauen Tag“ von 1926 (Taxe 50.000 bis 60.000 EUR), Philipp Klein in der gleichfalls impressionistischen Leinwand „Bei der Toilette“ (Taxe 12.000 bis 14.000 EUR) und József Rippl-Rónai in seinem Pastell „Nach dem Bade“ von 1894 verschrieben, das an ähnliche Darstellung bei Edgar Degas erinnert (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR).

Bei den Skulpturen ist es Marino Marini, der mit seiner auf die wesentlichen Körperkonturen reduzierten, kopf- und armlosen „Danzatrice“ von 1945 mit 150.000 bis 200.000 Euro den Ton angibt. Die etwas unterlebensgroße Bronze ist einer von drei nicht nummerierten Abgüssen. Alfred Hrdlicka ergänzt mit seiner Bronzefigur des geschundenen „Marsyas II“ in goldbrauner Patina von 1965 bei 22.000 bis 30.000 Euro. Auch einige jüngere, künstlerisch aber der Tradition verpflichtete Meister finden sich im Programm, so der Kolumbianer Fernando Botero mit einem wuchtigen „Dieb“ beim Wegtragen der Beute von 1994 (Taxe 130.000 bis 180.000 EUR) und der fantastische Realist Ernst Fuchs, Jahrgang 1930, mit der opulenten und motivreichen Auslegung zu „Psalm 69“ von 1949/60 für 35.000 bis 50.000 Euro.

Die Auktion beginnt am 9. Juni um 18 Uhr. Die Besichtigung ist bis zum Auktionsbeginn täglich von 10 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr möglich. Der Katalog listet die Objekte unter www.dorotheum.com.

Kontakt:

Dorotheum

Dorotheergasse 17

AT-1010 Wien

Telefon:+43 (01) 515 60 0

Telefax:+43 (01) 515 60 443

E-Mail: client.services@dorotheum.at

Startseite: www.dorotheum.com



03.06.2015

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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