Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 31.03.2023 Auktion 146: Aus Adelsnachlässen und bürgerlichem Besitz

© Jeschke, van Vliet Kunstauktionen

Anzeige

Amazone, nach 1906 / Franz von  Stuck

Amazone, nach 1906 / Franz von Stuck
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Großer Goldener Strauß I / Arnold Balwé

Großer Goldener Strauß I / Arnold Balwé
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
galerie-pelser.kunstmarkt.com

Ausstellungen

Aktuellzum Archiv:Ausstellung

Das Hamburger Ernst Barlach Haus ehrt den transkulturellen Geschichtenerzähler Georges Adéagbo mit einer sehenswerten Hommage zum 80. Geburtstag

Einmal Benin und zurück



„Man muss etwas machen, und die anderen es dann sehen und darüber reden lassen. Jeden Tag, wenn ich spazieren gehe, finde ich weggeworfene Dinge und nehme diejenigen mit, die zu mir sprechen. Mit ihnen erzähle ich eine Geschichte“, sagt Georges Adéagbo, der im April des vergangenen Jahres seinen 80. Geburtstag feierte. Das Hamburger Ernst Barlach Haus hat den westafrikanischen Künstler nun eingeladen, mit den Werken Ernst Barlachs in einen Dialog zu treten. Keine Auftragsarbeit im eigentlichen Sinne, sondern ein Reflex auf ein offenbar schon länger bestehendes Interesse des Künstlers am Werk des expressionistischen Bildhauers und Dramatikers. Karsten Müller, dem Direktor des Barlach Hauses, war aufgefallen, dass Adéagbo bereits in früheren Arbeiten Barlach-Anspielungen verwendet hatte. Dieses offensichtliche Interesse nahm er zum Anlass, den Künstler einzuladen, sich mit seinen raumgreifenden Materialassemblagen ohne jegliche kuratorische Vorgabe in dem Museum auszubreiten.


Georges Adéagbo stellt seit den frühen 1990er Jahren im internationalen Kontext aus. Seit seiner Teilnahme an der Biennale Venedig 1999 und an der von Okwui Enwezor kuratierten Documenta 11 im Jahr 2002 gilt er als einer der wichtigsten aus Afrika stammenden Künstler unserer Zeit. Seit vielen Jahren lebt er abwechselnd in Benin und Hamburg. Für seine Ausstellung mit dem Titel „À l’école de Ernest Barlach, le sculpteur“ hat der Sammler, Flohmarktgänger und Arrangeur aus dem Vollen geschöpft: Schlager-LPs, populärwissenschaftliche Bücher über Afrika, aktuelle Zeitungs- und Magazincover, Postkarten, Belletristik, Groschenromane, Kunstbände, Barlach-Kataloge und -Schriften, Landkarten, Souvenirs aus Afrika, Masken und andere Kultgegenstände bilden die visuelle Folie, vor der rund 50 aus der Sammlung des Hauses stammende Barlach-Originale präsentiert werden; darunter so berühmte Holzskulpturen wie „Der Berserker“, „Der Rächer“ oder „Moses“. Manche seiner Fundstücke hat Adéagbo einfach nur an die Wand gepinnt oder auf den Boden des Ausstellungsraums gelegt. Andere finden sich zu neuen Bedeutungszusammenhängen verdichtet in weißen Vitrinen oder sorgsam arrangiert auf Orientteppichen wieder.

Alles scheint mit allem verbunden zu sein. Die hier versammelten Objekte stehen in vielfältigen Beziehungen zueinander, zu ihren Produzenten, zum Raum und dem institutionellen Kontext, in dem sie jetzt ausgestellt sind. Das All-over von narrativen Verästelungen bildet den Humus für Adéagbos transkulturelle Botschaften. Für sich allein betrachtet blieben viele dieser Gegenstände ohne weitere Bedeutung. Erst durch ihr Zusammenspiel erzeugen sie ein komplexes Netzwerk, das die Betrachtenden in den mit persönlichen Erinnerungen, politisch-gesellschaftlichen Fragestellungen und philosophischen Reflexionen angefüllten Kosmos des Künstlers hineinzieht. Durch seine spezifische Kombinatorik gelingt es Adéagbo, immer wieder vorgefundene Räume neu zu definieren. Die prozesshafte Herangehensweise kommt dabei einem Akt der künstlerischen Autonomieerklärung gleich. Vorstellungen von fluider, transkultureller Identität, afrikanischer Diaspora und Selbstreflexion sind integrale Bestandteile seiner Arbeit.

Besonders sichtbar wird das an einer Reihe von Auftragsbildern, die Georges Adéagbo bei Reklamemalern in seiner Heimat bestellt hat. Ausgehend von Postkarten, haben diese Barlach-Skulpturen in Malerei übertragen – kleine Übersetzungsfehler inklusive. Der zumindest aus heutiger Sicht weihevollen Ernsthaftigkeit und bleiernen Schwere des Barlachschen Skulpturenkosmos setzt der Weltbürger Adéagbo im Ernst Barlach Haus neue, immer wieder erfrischende Nachbarschaften entgegen. Den wohlwollenden Respekt vor dem Lebenswerk seines älteren Künstlerkollegen lässt er dabei jedoch an keiner Stelle vermissen.

Die Ausstellung „Georges Adéagbo. À l’école de Ernest Barlach, le sculpteur. Hommage zum 80. Geburtstag“ ist bis zum 19. Februar zu sehen. Das Ernst Barlach Haus hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro; für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahr ist er frei. Der 96seitige Ausstellungskatalog aus dem Verlag Kettler kostet 29 Euro.

Kontakt:

Ernst Barlach Haus

Baron-Voght-Straße 50a

DE-22609 Hamburg

Telefon:+49 (040) 82 60 85

Telefax:+49 (040) 82 64 15



27.01.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an


Weitere Inhalte:

Gesamt Treffer 12

Seiten: 1  •  2

Events (1)Adressen (1)Kunstsparten (4)Stilrichtungen (1)Variabilder (4)Künstler (1)

Veranstaltung vom:


30.10.2022, Georges Adéagbo - »À l’école de Ernest Barlach, le sculpteur«. Hommage zum 80. Geburtstag

Bei:


Ernst Barlach Haus

Kunstsparte:


Malerei

Kunstsparte:


Skulptur

Kunstsparte:


Assemblage

Kunstsparte:


Installationskunst

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst

Variabilder:

im Auftrag von Georges
 Adéagbo überträgt der Schildermaler Benoît Adanhoumè Ernst Barlachs „Russisches Liebespaar“ auf Leinwand, 27. Juli 2022
im Auftrag von Georges Adéagbo überträgt der Schildermaler Benoît Adanhoumè Ernst Barlachs „Russisches Liebespaar“ auf Leinwand, 27. Juli 2022

Variabilder:

Vorbereitung der Hamburger Ausstellung in Cotonou: Installation von Georges
 Adéagbo, 29. Juli 2022
Vorbereitung der Hamburger Ausstellung in Cotonou: Installation von Georges Adéagbo, 29. Juli 2022







im Auftrag von Georges Adéagbo überträgt der Schildermaler Benoît Adanhoumè Ernst Barlachs „Russisches Liebespaar“ auf Leinwand, 27. Juli 2022

im Auftrag von Georges Adéagbo überträgt der Schildermaler Benoît Adanhoumè Ernst Barlachs „Russisches Liebespaar“ auf Leinwand, 27. Juli 2022

Vorbereitung der Hamburger Ausstellung in Cotonou: Installation von Georges Adéagbo, 29. Juli 2022

Vorbereitung der Hamburger Ausstellung in Cotonou: Installation von Georges Adéagbo, 29. Juli 2022

von Georges Adéagbo in Auftrag gegebenes Banner für seine Ausstellung im Ernst Barlach Haus, Hamburg 2022

von Georges Adéagbo in Auftrag gegebenes Banner für seine Ausstellung im Ernst Barlach Haus, Hamburg 2022

Georges Adéagbo im Ernst Barlach Haus, 2022

Georges Adéagbo im Ernst Barlach Haus, 2022




Copyright © '99-'2023
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce