Nana Petzet mit Edwin-Scharff-Preis ausgezeichnet  |  | Nana Petzet erhält den Edwin-Scharff-Preis des Hamburger Senats | |
Heute erhält Nana Petzet in der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle den Edwin-Scharff-Preis 2021, dessen Verleihung aufgrund der Vorschriften während der Corona-Pandemie nun nachgeholt wird. Mit der Vergabe ehrt der Hamburger Senat eine Künstlerin der Hansestadt, die in ihrem Schaffen Ökologie, Naturwissenschaft und Kunst miteinander verbindet. In der Jurybegründung heißt es daher auch: „In Zeiten von Klimakrise und Ressourcenerschöpfung möchten wir mit dem Edwin-Scharff-Preis 2021 eine Künstlerin auszeichnen, deren Kunst schon seit langem ökologische Kreisläufe explizit in ihrem Werk thematisiert und die Interdependenz in sämtlichen Arbeitsprozessen ihrer künstlerischen Produktionen artikuliert.“
Kultursenator Carsten Brosda hob die Relevanz ihrer kreativen Energie für die Stadtgesellschaft Hamburgs hervor. „Nana Petzet bezieht mit ihrem Werk gesellschaftspolitisch Stellung. Als Künstlerin, die in Hamburg lebt, die viele ihrer Projekte hier realisiert und in zahlreichen Kooperationen mit Künstlerinnen und Künstlern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Institutionen zusammenarbeitet, leistet sie mit ihrem Werk auch einen großen, kritischen Beitrag für die Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Hamburg“, so Brosda.
Nana Petzet, 1962 in München geboren, hat an der Akademie der Bildenden Künste ihrer Heimatstadt und der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg studiert. Seit ihrer Performance „Rational Scientific Art“ 1987 an der Münchner Akademie, einem Vortrag über die Gravitationstheorie eines fiktiven Physikers, steht die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit. So hat sie für ihr Projekt „Lichtfalle Hamburg“ mit Biologen des Centrums für Naturkunde der Universität Hamburg zusammengearbeitet und die tödliche Attraktivität des blauen Lichts auf nachtaktive Insekten bei Events in Hamburger Hafen dokumentiert. Zur heutigen Preisverleihung wird Nana Petzet auf dem Plateau der Kunsthalle die Performance „Lichtfalle Hamburg“ gemeinsam mit dem Biologen Timo Zeimet wiederholen.
Der Edwin-Scharff-Preis wird seit 1955 jährlich an bildende Künstlerinnen und Künstler verliehen, die in Hamburg und Umgebung leben und „deren Werke unter dem Anspruch, den der Namensgeber des Preises setzt, Auszeichnung verdienen“, so in der Satzung. Über die Vergabe entscheidet eine Fachjury, die vom Senat berufen wird. Der Namensgeber des Preises, Edwin Scharff, gilt als einer der wichtigen deutschen Bildhauer der Moderne. 1887 in Neu-Ulm geboren, wurde er 1946 an die Landeskunstschule nach Hamburg berufen, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1955 lebte und arbeitete. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger sind unter anderem Friedrich Ahlers-Hestermann, Hanne Darboven, Franz Erhard Walther, Anna und Bernhard Blume, Jan Meyer-Rogge, Anna Oppermann, Jochen Lempert, Gudrun Piper und Daniel Richter. |