Retrospektive für Leon Polk Smith in Zürich  |  | Leon Polk Smith, Constellation Twelve Circles, 1969 | |
Das Haus Konstruktiv in Zürich widmet Leon Polk Smith und seiner geometrisch-abstrakten Kunst eine Retrospektive. Der aus Oklahoma stammende Künstler gehört zu den Mitbegründern der Hard Edge-Malerei. Museumsdirektorin Sabine Schaschl bietet den Besucher*innen über vier Stockwerke einen chronologischen Überblick seiner künstlerischen Entwicklung von Mitte der 1940er bis in die späten 1980er Jahre. Zu den zahlreichen Leihgaben gehören auch mehrere Arbeiten aus den Werkserien „Correspondences“ und „Constellations“ aus den 1960er Jahren, die als Highlights in seinem Schaffen gelten. In ihnen experimentierte Smith mit den Möglichkeiten einer gezogenen Linie und geometrischen Mustern. Für „Correspondence Red White“ von 1966 malte er ein diagonal versetztes rotes Viereck auf einen weißen Paravent mit sechs Paneelen. Je nach Stellung des Paravents verändert sich die Wahrnehmung der Form und Linien. In den „Concellations“ übertrug der Maler dieses Prinzip auf mehrere Leinwände, die aus runden, ovalen oder abgerundeten viereckigen Formen bestehen. So bilden in „Constellation Blue-Black-Purple – Six Circles“ von 1968 die sechs Kreise, die zu einem Dreieck angeordnet sind, durch ihre blockhafte Bemalung in Schwarz, Blau und Violett mehrere Dreiecke.
Der 1906 geborene und 1996 in New York verstobene Leon Polk Smith begann, in den 1930er Jahren zu malen, und absolvierte ein Pädagogikstudium. 1944 zog er nach New York und wurde von Piet Mondrians orthogonaler Malerei und dessen Verwendung von Primärfarben stark beeinflusst. Jedoch integrierte Smith auch weiche fließende Linien in seinen Tondi und Shaped Canvases. In den 1950er Jahren fertigte der Künstler Holzreliefs, Druckgrafiken und Collagen aus gerissenen farbigen Papieren an, in den 1980er und 1990er Jahren ging Smith zu großformatigen Bildkompositionen über. Mit „Prairie Moon“ von 1988 oder „Sunset Caribe“ von 1983 drückte Smith das von ihm in seiner Kindheit erfahrene weite Raumgefühl der Prärie von Oklahoma aus.
Die Ausstellung „Leon Polk Smith – Going Beyond Space“ läuft bis zum 7. Mai und hat dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, am Mittwoch bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 18 Franken, ermäßigt 12 Franken und ist für Kinder und Jugendliche kostenlos. Begleitend zur Ausstellung erscheint bei Hatje Cantz im April ein Katalog im Umfang von 176 Seiten für 58 Euro.
Museum Haus Konstruktiv – Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst
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