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Am 31.03.2023 Auktion 146: Aus Adelsnachlässen und bürgerlichem Besitz

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Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Nachbericht zur Auktion bei Irene Lehr

Traumquoten und Spitzenergebnisse



Hermann Max Pechstein, Max Pechstein, Beerdigung der Revolutionsopfer II, 1919

Hermann Max Pechstein, Max Pechstein, Beerdigung der Revolutionsopfer II, 1919

Genau zum Ende der großangelegten Rückschau der Neuen Nationalgalerie in Berlin auf die "Kunst in der DDR" präsentierte Irene Lehr ihr Auktionsangebot mit Kunst des 20. Jahrhunderts. Wie bei der Ausstellung lag auch bei der Versteigerung in Berlin der Schwerpunkt auf der Kunst aus der ehemaligen DDR. Gleichfalls wie auf der Ausstellung gab es bei Irene Lehr nicht nur einiges zu entdecken, sondern auch einige Überraschungen. Dazu gehört zuallererst die in der heutigen Zeit traumhaft anmutende Spitzenquote von knapp 81 Prozent verkaufter Stücke. So gingen am 25. Oktober 447 von insgesamt 555 Losen über den Ladentisch.



Schon gleich der Auftakt gestaltete sich furios. Max Ackermanns Öl-Temperaarbeit aus dem Jahre 1923, die in klar konzipierten Farbformen eine Straßenszene zeigt und in Kontrastwirkung, Figuration und Atmosphäre ganz typisch für die realistische Schaffensphase des Künstlers ist, steigerte sich gegenüber der Taxierung um 4.000 auf 13.000 Euro. Dies war zugleich der dritthöchste erzielte Preis. Auch ein vom Motiv her eher ausgefallen gestaltetes Blatt von Josef Albers mit ineinander geschachtelten Rechecken aus dem Jahr 1966 steigerte sich bei einer eher bescheidenen anmutenden Taxe von 500 Euro um 100 Euro.

29 Arbeiten von Gerhard Altenbourg wechselten den Besitzer, von dem inklusive zweier Mappensegmente 39 Stücke angeboten wurden. Der zur Zeit im Rahmen einer großen Retrospektive in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen gewürdigte ostdeutsche Künstler war mit Aquarellen, Farbholzschnitten und Kaltnadelradierungen vertreten, die zwischen 300 und 4.000 Euro bewertet waren. Darunter befand sich auch ein Konvolut aus 15 Original-Grafiken, das zwar mit 3.200 Euro den höchsten Wert erzielte, sich damit aber trotzdem unter der Schätzung von 4.000 Euro bewegte. Verbessern konnte sich der mit 1.500 Euro bewertete, ganz in Rottönen gehaltene Farbholzschnitt „Es ist die Nacht, die noch am Tage Lockt“ von 1975 mit zwei Frauendarstellungen auf 1.600 Euro. Und auch die Naturschilderung „Verklärt und Schimmer“, ebenfalls ein Holzschnitt in Grau, Braun und Schwarz von 1977, legte von 2.000 auf 2.200 Euro zu.

Auch der nicht minder bekannte Dresdener Hermann Glöckner, dessen Kunst von Problemen linearer Bewegung beherrscht wird, gehört mit seiner abstrakten Arbeit „Farbige Kreisform in Silber“ von 1951 zu den Gewinnern der Auktion. Die teils mit gespachtelter Ölfarbe, teils mit Silbermischung und Lack auf Pappe aufgebrachte Arbeit steigerte sich von 8.000 Euro gleichfalls auf die dritthöchste Marke von 13.000 Euro. Seine blau-schwarze, kleine Gouache fand bei 600 Euro Gefallen (Taxe 300 EUR) und ein Exemplar seiner beliebten „Schwünge“, eine Wachsstiftzeichnung von 1983, bei 2.000 Euro (Taxe 1.500 EUR). Gleich anschließend reüssierte Nathalia Gontcharovas fein karikierende Rückenansicht des Impresario des Ballet russe, Serge Diaghilew, von 1916 bei 3.000 Euro (Taxe 2.000 EUR).

Die rund ein Dutzend Radierungen von Carlfriedrich Claus, einem noch lebendem Künstler aus der ehemaligen DDR, konnten bis auf eine Ausnahme alle verkauft werden, wobei sich die Ergebnisse fast ausschließlich um den immer dreistelligen Schätzwert einpendelten. Die zwei angebotenen Christos aus der Serie "Wrapped Reichstag" gingen für 70 Euro zum Schnäppchenpreis weg (Taxe 100 EUR). Über Arbeiten von Klassikern wie HAP Grieshaber, Zuschläge zwischen 220 und 950 Euro, einer Bleistiftzeichnung mit einem Straßencafé von George Grosz (Taxe 1.800 EUR, Zuschlag 1.600 EUR) gelangte man zum "DDR-Klassiker" Bernhard Heisig, von dessen vier Zeichnungen und Lithografien drei zu Preisen zwischen 100 und 1.300 Euro verkauft wurden (Taxen zwischen 150 und 1.500 EUR).

Zum festen Repertoire bei Lehr gehört auch Josef Hegenbarth, dessen sechs Arbeiten alle neue Liebhaber fanden. Die mit 8.000 Euro bewertete „Zirkusszene (Chinesische Artisten)“ aus der Zeit um 1928 erzielte mit 7.500 Euro fast den Taxwert. Unter den vielen singulären Stücken prominenter Künstler standen auch 25 Radierungen und Lithografien des prominenten Hamburger Künstlers Horst Janssen zur Versteigerung an, dessen Bewertungen zwischen 80 bis 1.000 Euro sich abgesehen von einer einzigen Ausnahme bis auf den vierfachen Wert steigern konnten. Die Bronzeplastik "Mongolischer Reiter" vom mehr in seiner Rostocker Heimat bekannten Plastiker Jo Jastram konnte die Taxe um 1.000 Euro auf 5.000 Euro verbessern. Dagegen blieben zwei plastische Arbeiten von Bernhard Heiliger und George Rickey unverkauft.

Auch wenn vier der fünf angebotenen Arbeiten des Sachsen Hans Jüchser erfolgreich abgesetzt wurden, kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich sein mit 25.000 Euro höchstbewertetes Bild der Auktion, die von Otto Dix beeinflussten "Zirkusartistinnen" aus dem Jahr 1927, zu den wenigen unverkauften Nummern gesellen muss. Dagegen konnte das gleich hoch geschätzte, 1919 vom "Altmeister" Max Pechstein geschaffene, aufwühlende Ölbild "Beerdigung der Revolutionsopfer II" mit 26.000 EUR sogar noch zulegen und das beste Ergebnis der Veranstaltung einfahren.

Zu den weiteren fünfstelligen Zuschlägen zählt auch eine wichtige Ölarbeit des Sachsen Bernhard Kretzschmar aus dem Jahre 1919 mit dem Titel "Ruhe auf der Flucht", die mit erzielten 12.000 Euro allerdings um 3.000 Euro unter der Taxe verharrte, während das anonyme, farbfrische Aquarell "Der Inder und der General" von Rudolf Schlichter mit 12.000 Euro eine Punktlandung auf der Schätzung vollzog. Auf Platz zwei der Ergebnisliste landeten ganz unverhofft mit 14.000 Euro die "Baigneuses" von Jean Souverbie, das im handlichen, schmalen Katalog mit lediglich 4.000 Euro verzeichnet war. Abschließend sei noch festzuhalten, dass knapp 80 Prozent der verkauften Arbeiten, nämlich 355 von 447 Stücken, sich im dreistelligen Zuschlagssektor bewegte.

Alle Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Dr. Irene Lehr Kunstauktionen

Sybelstraße 68

DE-10629 Berlin

Telefon:+49 (030) 881 89 79

Telefax:+49 (030) 881 89 95

Startseite: www.lehr-kunstauktionen.de



10.12.2003

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

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Taxe: 4.000,- EURO

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