UNESCO beklagt Kulturzerstörung in der Ukraine  |  | Die 1911 errichtete Villa der deutschen Unternehmerfamilie Koenig in Trostjanez bei Sumy ist durch russischen Angriff bereits zerstört | |
In dem ein Jahr andauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sind bisher zahlreiche Kulturstätten vernichtet worden. Dazu legte die UNESCO gestern einen Bericht vor, dem zu Folge 241 Kultur- und Bildungseinrichtungen dem Ukrainekrieg seit dem 24. Februar 2022 zum Opfer gefallen sind. Darunter befinden sich 106 religiöse Einrichtungen, 18 Museen, 86 Gebäude von historischer oder künstlerischer Bedeutung, 19 Monumente und 12 Bibliotheken. Darüber hinaus sind nach Angaben des ukrainischen Bildungsministeriums 2.698 weitere Bildungsstätten beschädigt worden. Laut UN-Experten handelt es sich dabei um eine mutwillige Zerstörung von russischer Seite, um die kulturelle Identität der Ukraine zu destabilisieren und Platz für die eigene Propaganda zu schaffen. In den eroberten Gebieten versuche die russische Regierung ihre Denkweise zu etablieren, indem sie die örtliche Kultur, Geschichte und Sprache gewaltsam durch ihre eigene ersetzt.
Maria Böhmer, die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission, appelliert daher, im Einsatz für Bildung, Kultur und freie Presse in der Ukraine nicht nachzulassen. Diese Aussage deckt sich mit dem Statement der UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay: „Wir müssen das kulturelle Erbe der Ukraine bewahren, als Zeugnis der Vergangenheit aber auch als Katalysator für Frieden und Zusammenhalt in der Zukunft, zu deren Schutz und Erhalt die internationale Gemeinschaft verpflichtet ist.“ |